Besucherzentrum KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Ausstellung das “Das Gedächtnis von Mauthausen”
Grafische Arbeiten
Mauthausen Memorial / Mauthausen Visitors Centre
Exhibition Das Gedächtnis von Mauthausen / The Memory of Mauthausen
Graphic design
Im Hinblick auf die Verwendung von Farben im damaligen KZ Mauthausen werden
bei der grafischen Gestaltung “keine Farben” eingesetzt;
Die Beschriftung ist durchgängig in zwei Grautönen / Richtwert Pantone Cool Grey 3
und Cool Grey 9 bzw. NCS S 2000-N und S 4500-N;
Es gibt ein einfaches Schriftbild, ohne Auszeichnungen wie fette oder kursive etc;
Keine Abteilungen bei den problematischen “belasteten” Wörtern (wie Deportation,
Konzentrationslager, etc) – eine subtile Irritation, die sich damit im Schriftbild ergeben wird –
schroffe Umbrüche sind erwünscht;
Für die Texte der Bezeichnungen im Lager (wie zum Beispiel Kommandanturgebäude)
wird kein “besonders” gestalteter Font verwendet – es wird die Arial dafür genommen;
für ergänzende, erklärende Texte bei den Stelen etc. wird der Font Avenir verwendet,
der mehr beschreibenden Charakter hat und der Arial ähnlich ist, aber feiner ausgeführt ist;
Die Beschriftungen im ehemaligen Lager im Rahmen des Leitsystems, wie z.B.
Häftlingsbaracke 6, Kommandanturgebäude etc. werden in Kleinschreibung ausgeführt,
die deutschen Wörter werden damit neutralisiert und es wird eine Distanzierung erreicht;
Im gesamten Schriftbild Besuchervorbereitung, Besucherzentrum, Ausstellung, ehemaliges KZ
wird versucht, ein möglichst zurückhaltendes, wenig gestaltetes Erscheinungsbild zu erreichen;
die Texte werden keinesfalls groß und schon von weitem sichtbar gesetzt;
die Größe ist zwar dem jeweiligen Umfeld angepasst – dies jedoch in der noch vertretbaren
kleinstmöglichen Größe;
der Besucher soll damit die Möglichkeit haben, diese Texte “für sich” zu lesen, er muß
dazu eher nah an die Texte herantreten, damit schafft er mit sich und den Texten einen
eigenen kleinen Raum, in dem er sich beim Lesen der Texte besser konzentrieren und
vielleicht auch versenken kann;
Im Besucherzentrum sind manche Tür- und Hinweisbeschriftungen in der Handschrift eines
Überlebenden des KZ Mauthausen, Herrn Kuhn, ausgeführt, damit wird etwas vom ehemaligen
KZ in das Besucherzentrum hineingebracht, eine Verbindung hergestellt;
das sehr persönliche der Handschrift wird fixiert;
es wird damit auch eine Verbindung hergestellt zu der Tatsache, dass mit letzten Jahr auch
Herr Kuhn als einziger Überlebender, der noch Führungen gemacht hat, seine Führungen
eingestellt hat und dass es die Überlebenden in Zukunft nur mehr auf Video im
Zeitzeugenprojekt geben wird;
im Rahmen der Beschriftung soll ihre Handschrift an sie erinnern
The external form chosen is a simple typeface
No parts of the text are emphasized.
Words loaded with meaning, such as Deportation, Konzentrationslager (concentration camp),
Erschießungskommando (firing-squad), are not separated at the end of a line...; the resulting uneven quality of the word wrapping,
which disturbs the appearance of the text, is intentional.
In view of the role once played by colour in Mauthausen concentration camp no colours are used,
instead shades of grey are employed that in this context are understood as non-colours.
The texts are laid out in such a way that they cannot be read from a distance.
The font size is always adapted to the surroundings the smallest size reasonable is always used.
The intention is to offer visitors the possibility of reading the texts for themselves.
To do this it is necessary to come close to the text and so the readers create a small space for themselves and the text.
Perhaps in this way readers can find a certain calm and absorb themselves in the texts.
Audio guide points continue the exhibition throughout the grounds of the camp:
in the form of glass steles with historic illustrations of features that no longer exist,
and as glass prisms placed close to the ground in front of the remaining buildings and facilities,
which are referred to in the exhibition.
The glass prism, as a form of lettering (lettering medium) that keeps a certain distance,
also allows an objective distance to the historical object presented.
In the visitors centre some of the doorplates and other signs are made in the handwriting of a survivor of the camp,
which introduces something of the former concentration camp into the visitors centre;
the highly personal nature of handwriting is singled out and retained.
This also establishes a connection to the fact that, sometime in the future, the survivors will exist only on the videos
of the contemporary witness project.
Using their handwriting in the context of the signage is intended as a further way of remembering them.
In the visitors preparation area a mirror is integrated in the layout of the texts; when reading through these texts,
at one point you look at your own face this could also have happened to you.